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Du sollst den Flüchtling lieben! Die Flüchtlingsthematik in der Bibel

Über 200.000 Menschen haben im Jahr 2014 in Deutschland einen Asylantrag gestellt. Jeder fünfte asylsuchende Flüchtling stammte aus dem vom Krieg zerrütteten Syrien. Neben Syrien stammt ein Großteil der Flüchtlinge, die nach Deutschland kommen aus Serbien (27 148), Eritrea (13 253) und Afghanistan (9673). „Die stetig steigenden Asylzahlen stellen uns vor enorme Herausforderungen”, kommentierte Innenminister Thomas de Maizière (CDU) die Zahlen. „Die immer größer werdenden Flüchtlingsströme und das damit verbundene Leid der verfolgten Menschen können uns nicht gleichgültig lassen.“1)

Flüchtling und Fremder

1951 wurde in der Genfer Flüchtlingskonvention definiert, wer gemäß internationalem Recht ein Flüchtling ist. Im ersten Artikel dieses Gesetzestextes wird ein Flüchtling als eine Person definiert, die wegen ihrer Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen ihrer politischen Überzeugung in ihrer Heimat verfolgt wird und deshalb in ein anderes Land flieht. Menschen, die aus wirtschaftlichen Gründen aus ihrem Heimatland fliehen, sogenannte Elends- bzw. Wirtschaftsflüchtlinge sind gemäß der Genfer Flüchtlingskonvention keine Flüchtlinge, sondern werden von den meisten Staaten als „illegale Einwanderer“ bezeichnet. Als ein solcher illegaler Einwanderer könnte Abraham bezeichnet werden, der wegen einer Hungersnot aus dem verheißenen Land nach Ägypten floh:

Es gab eine Hungersnot im Land – deshalb zog Abram nach Ägypten, um dort als Fremder zu sein, da die Hungersnot schwer auf dem Land lastete. Genesis 12,10

Die Bezeichnung „Fremder“, die hier Abraham zugeschrieben wird, ist der Begriff in der Bibel, der dem modernen Begriff „Flüchtling“ am ehesten entspricht. Der Begriff „Fremder“ (auf hebräisch גר, ausgesprochen: ger) umfasst Personen, die aufgrund von Hungersnot oder Krieg in ein anderes Land fliehen und sich dort niederlassen. Besonders auffallend in der Bibel ist, dass der Fremde mehrfach als Objekt des israelitischen Rechts thematisiert wird. Gemäß dem Alten Testament steht der Fremde, der in Israel lebt, unter dem besonderen Schutz des göttlichen Rechtes – so heißt es zum Beispiel im Buch Levitikus:

Der Fremde, der sich bei euch aufhält, soll euch wie ein Einheimischer gelten und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid selbst Fremde in Ägypten gewesen. Levitikus 19,34

Dem Fremden wird hier der Einheimische, der Bürger des Landes (auf hebräisch אזרח, ausgesprochen: esrach) gegenübergestellt und der Fremde wird dem Einheimischen gleichgestellt. Die Fremden werden den Einheimischen nicht nur gleichgestellt, sondern sie stehen zudem auch noch unter dem besonderen Schutz des Gesetzes und ihre Versorgung ist gesetzlich abgesichert – so fordern die Gesetze im Buch Levitikus zum Beispiel, dass auf den Feldern keine Nachlese betrieben werden darf, da die Früchte der Nachlese den Armen und den Fremden zustehen (siehe Levitikus 19,10 und Levitikus 23,22).

Aus der Erfahrung der Unterdrückung

Innerhalb der Gesetze ist der Fremde meistens nicht Gesetzessubjekt, das zur Gebotserfüllung aufgefordert wird, sondern er ist der Nutznießer von Geboten, die sich an den israelischen Vollbürger richten. Generell gilt gemäß der Bibel:

Einen Fremden sollst du nicht ausnutzen und ihn nicht unterdrücken, denn Fremde seid Ihr selbst im Land Ägypten gewesen. Exodus 22,20

Es handelt sich bei diesen Gesetzen nicht um moralische Imperative in der Form apodiktischer Forderungen, sondern die Gesetze werden mit der Geschichtserfahrung Israels begründet: „denn Fremde seid Ihr selbst im Land Ägypten gewesen.“ Das Buch Exodus, das die Befreiung Israels aus der Sklaverei in Ägypten erzählt, beginnt in Exodus 3,9 mit der Feststellung Gottes:

Jetzt ist die laute Klage der Israeliten zu mir gedrungen und ich habe auch gesehen, wie die Ägypter sie unterdrücken. Exodus 3,9

Diese Erfahrung der Unterdrückung in Ägypten soll Israel dazu führen, selbst nicht zum Unterdrücker zu werden, sondern die Fremden im eigenen Land wie Einheimische zu behandeln. Die Fremden ihrerseits werden darauf verpflichtet, die Gebote Israels zu halten – so heißt es zum Beispiel im Dekalog, den Zehn Geboten:

Der siebte Tag ist ein Ruhetag, dem Herrn, deinem Gott, geweiht. An ihm darfst du keine Arbeit tun: du, dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und deine Sklavin, dein Vieh und der Fremde, der in deinen Stadtbereichen wohnt. Exodus 20,10

Die Gesetze verdeutlichen, dass der Fremde nicht am Rand der Gesellschaft stehen soll, sondern ein Teil der Gesellschaft ist. Die Gesetze des Alten Testaments gehen gar soweit, dass dem Fremden erlaubt wird, Pessach, das jüdische Fest, das die Befreiung Israels aus Ägypten erinnert, zu feiern, wenn er sich beschneiden lässt und somit in den Bund Gottes mit Israel eintritt (siehe Exodus 12,48). Die israelitische Gesellschaft muss gemäß den Gesetzen des Alten Testaments somit von Gastfreundschaft geprägt sein und den Fremden wohlwollend und beschützend aufnehmen. Zudem weisen Gottesworte in den prophetischen Büchern immer wieder auf die wohlwollende enge Verbindung zwischen Gott und den Fremden hin: Gott selbst wird als Richter auftreten gegen diejenigen, die den Fremden ihre Rechte verweigern (siehe Maleachi 3,5).

Mose, David und Jesus

Die Gesetze und prophetischen Gottesworte finden in den biblischen Erzählungen ihr Spiegelbild. Bereits in den Gesetzen wird deutlich, dass sie in der Erzählung des Auszugs Israels aus Ägypten verankert sind. Bei genauerer Betrachtung fällt zudem auf, dass die gesamte Geschichte Gottes mit Israel entlang von Flüchtlingsschicksalen erzählt wird. Nicht nur Abraham sondern auch Isaak flieht wegen einer Hungernot in ein anderes Land, um dort als Fremder zu leben (siehe Genesis 26,1-3). Mose sucht nach der Ermordung des ägyptischen Aufsehers als politischer Flüchtling Zuflucht bei den Midianitern (siehe Exodus 2,15). Der amtierende König Saul trachtete nach dem Leben des von Gott erwählten David; David sucht und findet politisches Asyl im Land Gat (siehe 1 Samuel 27,1-4, siehe auch 1 Samuel 21,11). Abraham, der Urvater Israels, Mose, der Anführer Israels, und David, der bedeutendste König Israels, waren Flüchtlinge. Die Geschichte Gottes mit Israel ist somit auch eine Geschichte Gottes mit Flüchtlingen. Diese Aussage wird im Neuen Testament sogar noch zugespitzt. Gott ist nicht nur Begleiter und Beschützer der Fremden und Flüchtlinge sondern er selbst wird zu einem Flüchtling. Das Matthäusevangelium berichtet nicht nur, wie Jesus, der Sohn Gottes als Neugeborenes in Bethlehem zur Welt gekommen ist, sondern es berichtet auch das auf die Menschwerdung Gottes direkt die Flüchtlingsexistenz folgt. Nachdem die Sterndeuter dem Neugeborenen gehuldigt hatten, berichtet das Matthäusevangelium, dass Josef ein Engel mit einer warnenden Botschaft erschien:

Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter, und flieh nach Ägypten; dort bleibe, bis ich dir etwas anderes auftrage; denn Herodes wird das Kind suchen, um es zu töten. Matthäus 2,13

Jesus Christus war ein Flüchtling und das gleiche Schicksal teilten seine ersten Jünger. Nach dem Tod Jesu wurden sie aufgrund ihrer religiösen Überzeugung verfolgt und flohen aus Jerusalem (siehe Apostelgeschichte 8,1).

Die Bibel als Flüchtlingsbuch

Wenn man die Gesetze, Prophetenworte und Erzählungen der Bibel betrachtet, wird einem deutlich, dass die Bibel auch ein Buch über und für Flüchtlinge ist. Abraham lässt sich mit den Elendsflüchtlingen der heutigen Zeit vergleichen. Jesus wäre heute ein Flüchtling gemäß der Genfer Flüchtlingskonvention und politisch gilt es zu fragen, was die biblische Aufforderung bedeutet, einen Fremden bzw. einen Flüchtling wie sie selbst zu lieben (siehe Levitikus 19,34).

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Bildnachweis

Bochum Stiepel – Stiepeler Dorfkirche 18 ies“ von Frank Vincentz – Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons.

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1. 2014 mehr als 200 000 Asylanträge, Die Welt 14.01.2015
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24 Replies

  1. Ja,ich hadere gerade mit mir selbst -bin ich fern von Gott,wenn ich den Tatsachen ins Auge sehe,daß bei den eigenen Leuten alles gekürzt bzw.verweigert wird?Daß die Flüchtlinge immense Kosten verursachen,Schmutz und Lärm machen,sowie etliche Krankheiten einschleppen? Nimmt Gott es mir wirklich übel,wenn ich mein Herz verschließe und es hart mache,gegenüber all dem Leid,um den Lebensstandard meiner eigenen Familie stabil zu halten? Wenn ich Angst um die Zukunft meiner Tochter habe,die vielleicht von einem Flüchtling,der nie gelernt hat,Frauen zu achten?Wenn ich um meine alte Mutter fürchte,der vielleicht von einem dieser Menschen,die oft in der irrigen Annahme hierher kommen,daß man sich hier alles nehmen und rausnehmen darf,die Handtasche entwendet wird?All diese Fragen stelle ich mir und Gott,ohne eine Antwort zu bekommen.Den menschenverachtenden Braunen möchte ich mich auch nicht anschließen – das kann nur der Weg in die falsche Richtung sein.

    • Liebe Frau Kahl,
      ich möchte Ihnen nur einige Fragen zu Ihrem Kommentar stellen: Sind das Befürchtungen, oder sind Sie persönlich real bedroht? Wie kommen Sie darauf, dass immense Kosten verursacht werden, wo die Flüchtlinge irgendwann Steuerzahler sein werden, die das, was sie jetzt bekommen, zurückgeben werden? Wo wird denn bei den eigenen Leuten gekürzt? Wo bekommen die, die bei uns Zuflucht suchen, etwas, was anderen weggenommen worden wäre? Möchten Sie vielleicht Ihr Schicksal teilen und tauschen? Wo sehen Sie persönlich Schmutz und Lärm? Haben Sie das persönlich erlebt? Bisher sehe ich nur sog. “besorgte Bürger”, die lärmend und gröhlend über die Straße ziehen. Haben Sie bisher irgendetwas an Ihrem Lebensstandard einbüßen müssen? Wohl kaum. Flüchtlinge gehen übrigens auch zum Arzt. Es sind sogar Ärzte unter den Flüchtlingen. Wo haben Sie das her, dass sie Krankheiten eingschleppen? Haben Sie da konkrete Belege? Wie kommen Sie darauf, dass Flüchtlinge alles nehmen oder davon ausgehen, dass sie sich alles nehmen dürfen? Ist Ihnen schon etwas abhanden gekommen?
      Verzeihen Sie mir – aber so sind Sie Gott zumindest nicht nahe, denn Sie sehen den Tatsachen nicht ins Auge, sondern kultivieren Ängste – und das ohne jeden Anhalt. Wenn Sie Gott begegnen wollen, dann schauen Sie in das Antlitz der Menschen, in das der Nächsten und Nachbarn. Gott begegnet Ihnen in ihnen, auch und gerade in den Flüchtlingen, wo er doch selber einer war, als er vor der Gewalt in Bethlehem nach Ägypten floh. Und verzeihen Sie mir, wenn ich mir erlaube, Ihnen als Rat ein Wort aus den Psalmen mit auf den Weg zu geben: Werdet nicht wie Ross und Maultier, die ohne Verstand sind. (Psalm 32,9)

      • Sehr geehrter Herr Dr.Kleine,
        glauben Sie wirklich,daß all diese Ströme von Menschen,die hierhin drängen, brave Steuerzahler werden? Die meisten von ihnen müssen doch erstmal unsere Sprache lernen und bei über 2 Millionen Arbeitslosen dürfte es auch schwierig sein, hier Fuß zu fassen.Und nein,ich selbst habe bis jetzt persönlich weder positive noch negative Erfahrungen mit Flüchtlingen gemacht. Aber ich kenne viele Menschen,denen notwendige Mutter/Kindkuren verwehrt wurden,die durch Hartz 4 in Ghettos gedrängt wurden,da die Mieten für sie in den besseren Gegenden nicht mehr bezahlbar waren – sollte man nicht eher da ansetzen, bevor man Milliarden für andere einsetzt? Unsere Schulen und Straßen sind ebenfalls sanierungsbedürftig.Und glauben Sie mir,Ausländer sind furchtbar laut, ich als Halbitalienerin weiß das ganz genau.Viele Deutsche natürlich auch.:-) Ich habe einfach Angst,wie so viele hier und möchte weder Haß säen,noch menschenfeindlich erscheinen,sondern mache mir eine Menge Gedanken. Ich bin auch kein Typ,der mit den Wölfen heult und zu allem ja und Amen sagt. Im Moment habe ich allerdings wirklich das Gefühl,meilenweit von Gott entfernt zu sein,etwas was mir total widerstrebt.

        • Liebe Frau Kahl,
          ja natürlich werden sie Steuern zahlen. Oder glauben Sie etwa, dass die, die ein hohes Maß an Organisationstalent und Ausdauer bei der Flucht bewiesen haben, jetzt hier faul in der Gegen rumliegen wollen? Sie äußern schon wieder unbelegte Befürchtungen. Und doch, Sie heulen mit den Wölfen, weil sie keine Belege bringen, sondern nur Ängste schüren. Wenn Sie Gott wieder finden wollen, schauen Sie den Menschen in die Augen. Sie werden dort eine Sehnsucht nach Frieden entdecken und den Willen, das Leben zu meistern. Ja, diese Menschen werden hier arbeiten. Und wer arbeitet, zahlt Steuern. So wie es die Heimatvertriebenen nach dem Krieg auch gemacht haben, so, wie es die vielen Flüchtlinge, die in den letzten Jahren zu uns gekommen sind auch tun. Sie brauchen keine Angst haben, aber Ihre unbegründeten Befürchtungen sind genau der Nährboden, auf dem der Hass gedeiht. Geben Sie den Menschen doch erst einmal ein Chance, ehe Sie urteilen, gerade weil Ihnen die Erfahrungen fehlen.
          Sie haben sicher Recht, was die sozialen Herausforderungen an sich angeht. Aber lösen sich diese Problem, wenn Sie auf die Flüchtlinge zeigen? Löst sich ein Problem, wenn die Flüchtlinge nicht kommen? Wohl kaum! Hier ist die Politik genau so gefragt. Keine Frage. Aber Sie können nicht Elend gegen Not ausspielen, wenn das Leben von Tausenden auf dem Spiel steht. Ich hingegen weiß – ich betone: ich weiß! aus Erfahrung – das viele, die aus Syrien, dem Irak und Afrika in den vergangenen Jahren hierher kamen, nicht nur brav ihre Steuern zahlen. Sie halten auch die Wirtschaft hier am Leben. Woher kommen nur diese Vorurteile, dass alle die, die wer weiß was für Anstrenungen auf sich genommen haben, um hierher zu kommen, nun auf der faulen Haut liegen wollten. Allein die Strapazen der Flucht sprechen dagegen. Nein: Ich sehe da Menschen, mit außergewöhnlichen Talenten. Wer es unter diesen Umständen hierhin geschafft hat, der kann was. Geben Sie ihnen doch eine Chance! Keiner wird Ihnen etwas nehmen.

          • Sehr geehrter Herr Dr. Kleine,
            Sie fragen sich,woher diese Vorurteile kommen? Nun,sie werden aus reinen Ängsten geboren,vor dem Unbekannten,Fremden,was da in Massen auf uns zurollt. Das führt zu tiefster Verunsicherung Und ist in meinen Kreisen sicher präsenter,als in Ihren.Ich lebe mitten im Ruhrgebiet,wo sowieso schon eine Menge Kulturen aufeinanderprallen.Gut ist das nicht,denn wir haben hier z.T. Viertel,die überwiegend von Ausländern bevölkert werden,wo an jeder Ecke gedealt wird und wo man sich im Dunkeln nie hinwagen würde.Sicherlich haben Sie Recht,daß sich viele Probleme nicht lösen lassen,auch wenn keine Flüchtlinge aufgenommen würden.Die wirklich Hilfsbedürftigen sind auch mir willkommen,nicht jedoch die sogenannten Armutsflüchtlinge aus Ländern,die als sicher gelten.An solche Menschen hatte mein Vater zu Lebzeiten in Italien Teile seines Hauses vermietet.Dementsprechend sah es auch aus,was ich jederzeit durch Fotos belegen kann.Tatsache ist auch,daß nach deren Auszug so ziemlich alles fehlte, was man irgendwie verwenden konnte.Ich betone nochmals, nichts liegt mir ferner,als geistige Brandstiftung zu betreiben,aber um beim Thema zu bleiben,glauben Sie,daß Gott von mir ,von uns allen erwartet,auch solche Menschen willkommen zu heißen?

          • Liebe Frau Kahl,
            es hilft nichts. Ihre Angst beruht auf dem Hörensagen, nicht auf realen Erfahrungen. Und genau das ist der Boden für geistige Brandstiftung. Sie wirken daran mit, wenn Sie nur dem Hörensagen trauen, nicht aber den Fakten.
            Auch ich komme aus dem Ruhrgebiet. Auch ich kenne die Probleme. Aber Sie bringen immer nur Einzelbeispiele, für die ich Ihnen immer auch ein Gegenbeispiel nennen könnte. So kommen wir doch nicht weiter. Es gibt doch auch Deutsche, die als Mietnomaden Wohnungen verwüsten. Es gibt auch Deutsche, die dealen. Es gibt sie auch unter Nichtdeutschen. Und was für Schlüsse ziehen Sie daraus? Sie sehen leider nur das, was Sie sehen wollen?
            Es gibt übrigens nur eine Lösung gegen Dealer: Rufen Sie die Polizei. Auch gegen Mietnomaden hilft das. Sonst nichts. Das nennen wir einen Rechtsstaat. Haben Sie das schon einmal probiert? Oder ziehen Sie sich nur ängstlich zurück. Stattdessen urteilen Sie von Einzelfällen auf die Gesamtheit. Das ist leider nicht zulässig. Denn dann müssten Sie auch alle hier Geborenen verurteilen, denn es gibt auch Hiesige, die stehlen und dealen usw. Es tut mir Leid: Ihre Vorurteile sind geistige Brandstiftung, weil Sie auf einem Ressentiment den Fremden gegenüber beruhen. Sie verschließen die Augen vor dem Ganzen. So wird es dunkel bleiben. Öffnen Sie doch die Augen und schauen Sie auf das Ganze.

    • Gott sagt in Seinem Wort, die Bibel, dass wir freundlich zu Fremden und
      Flüchtlingen sein sollen und unsere Hilfe nicht verweigern sollen.
      Auch Jesus Christus selbst war ein Flüchtling, sonst wäre er als unter zweijähriger Knabe durch Herodes Schwert getötet worden!
      Und was soll es heißen, sie kosten uns viel Geld! Alles Geld und alle Reichtümer der Welt gehören Gott!
      Gebet Gott, was Gott gehört und dem Kaiser, was dem Kaiser gehört!
      Die ganze Bibel lehrt uns Nächstenliebe und Empathie! Wer Gott ernst nimmt, sollte auch Sein Wort ernst nehmen!
      Gott fordert uns auf, die Flüchtlinge willkommen zu heißen und ihnen zu helfen so gut wir können!
      Jesus sagt: ” Was ihr ihnen tut, das habt ihr mir getan!”
      Wenn wir diese Menschen verstoßen, verstoßen wir Jesus Christus!
      Christsein heißt doch auch, verantwortlich zu sein und den Egoismus ablegen!
      Also!!!! Auf in den Kampf, um Jesu Willen, Amen!!!!!

  2. […] bevölkern. “Bin ich fern von Gott”? – fragt eine Kommentatorin des Beitrages “Du sollst den Flüchtling lieben”, den Till Magnus Steiner in Weblog “Dei Verbum” veröffentlicht hat und listet eine […]

  3. Hiermit möchte ich allen Flüchtlingen sagen:

    HERZLICH WILLKOMMEN!

    Via this way, I want to day:

    WELCOME DEAR REFUGEES

    • Halleluja, ich glaube ich bin im falschen Forum gelandet! Muss man denn als gläubiger Christ alles ertragen? Wie naiv kann man nur sein? Etliche haben noch nicht einmal eine Schulbildung,sind größtenteils Wirtschaftsflüchtlinge,was mittlerweile auch namhafte Politiker bestätigen und dass es einfach Zuviele sind, weiß jedes Kind. Aber Hauptsache tönen”willkommen!”

      • Sehr geehrte Frau Kahl,
        zum Christ-Sein gehört Gastfreundschaft, Nächstenliebe und Hilfe in der Not. Und zur Debatte gehört es dazu, sich mit der Situation auseinanderzusetzen. Hier mal ein paar Zahlen zu Ihrem Kommentar: 1.) Der Großteil der Flüchtlinge sind Syrer und sie flüchten vor einem grausamen Bürgerkrieg (22% der Flüchtling). 2.) Ohne Schulausbildung sind nur 8% der Flüchtlinge, hingegen 14% haben einen Hochschulabschluss. Quelle zu den Angaben: https://www.tagesschau.de/inland/soziogramm-fluechtlinge-101.html

        • Nun,mag Ihre Quelle auf dem neuesten Stand sein,da mögen Sie Recht haben und es ist vielleicht tatsächlich so. Aber Gastfreundschaft hin oder her – man kann nicht mehr Kuchen verteilen,als man hat.Jesus ist die Speisung der 5000 gelungen -aber wir sind eben nicht Jesus.Natürlich tun mir einige Flüchtlinge Leid und ich verabscheue zutiefst die Übergriffe rechter,besser gesagt unrechter Individuen.Trotzdem sollte man nicht alles durch eine rosarote Brille sehen -oder finden Sie,den Flüchtlingen,die auf zugigen Bahnhöfen nächtigen müssen,ist groß geholfen? Es sind halt Zuviele -würden andere Länder kooperativer sein,wäre allen geholfen.

          • Niemand schaut hier durch die rosarote Brille, Frau Kahl. Und wahrscheinlich mussten Sie bisher auch auf nichts verzichten. Sie werden es auch in Zukunft nicht tun. Wir hatten das hier schon einmal: Wovor haben Sie denn eigentlich Angst? Ihnen wird doch nichts weggenommen. Und nur, weil Sie es erwähnen: Nicht Jesus hat die 5.000 gespeist – das haben die Jünger selbst getan – und wahrscheinlich die Ressourcen der 5.000 selbst aktiviert. Jesus hat das nur organisiert. Nicht mehr, und nicht weniger. Ich empfehle Ihnen dazu meinen aktuellen Beitrag hier auf Dei Verbum unter: http://www.dei-verbum.de/borderline/ Es ist schon bemerkenswert, wie wenig Angst dieser Jesus verbreitet. Sollten wir ihm nicht gerade darin nachfolgen. Fürchten Sie sich doch nicht so!

        • Sehr geehrter Herr Steiner,
          genau das Selbe wollte ich auch sagen! Sie haben mir aus dem Herzen gesprochen!
          DANKE SCHÖN!

          LG Frauke Andrea Brauer aus Mainz

  4. Sehr geehrter Herr Dr.Kleine,
    Sie haben Recht,ich fürchte mich. Und es ist nicht so,dass ich nicht teilen mag -im Gegenteil. Verzichten musste ich in meinem Leben schon,allerdings nur in meiner Jugend.Ausserdem kommt es immer drauf an,wie und ob man die eigene Armut empfindet;wenn man sie nicht überbewertet,kann sie einem auch nichts anhaben.Nun,ich habe mich jedenfalls entschlossen,abzuwarten,zu beten,daß kein weiteres Chaos entsteht und versuchen wieder mehr Gottvertrauen zu bekommen.
    Mit freundlichen Grüßen
    Iris Kahl

  5. Ich tue mich sehr schwer, meinen Glauben zu artikulieren. Noch schwerer tue ich mich, anderen in ihren Glauben hinein zu reden. Daher mag es nicht sonderlich elaboriert wirken, eher schroff, wenn ich formuliere:

    Gott jammert nicht. Und ich tue es auch nicht.

    Nicht ganz dreihundert Meter von meiner Wohnung entfernt sind über die letzten sechs Wochen etwa 1.000 Flüchtlinge in einem leer stehenden Gebäude untergebracht worden. Tatsache ist, das sie weder laut sind, noch schmutzig. Im Gegenteil, erst gestern liefen zwei Jugendliche, die ich mittlerweile vom sehen her kenne, durch den angrenzenden Park und machten sich einen Spaß draus, Müll aufzuheben. Eine junge Dame erklärte mir in gebrochenem Deutsch – Englisch, dass es wohl Punkte gäbe, Müll in den Mistkübel zu werfen. Die Kinder der Angekommen, ,,Fremden“, wenn Sie so wollen, spielen mit den Kindern des Blocks. Es ist friedlich.

    Der bei weitem größte Teil der Steuereinnahmen kommt durch die Mehrwertsteuer. Und die zahlen, beinahe schon poetisch, alle. Unabhängig von Herkunft oder sozialer Stellung.

    Ich kenne es aus meiner Erfahrung, es fällt mir schwer, mich auf Neues einzustellen. Doch ich jammere nicht. Denn jammern, oder schroffer, Angst haben, hilft nicht. Vertrauen auf Gott, vertrauen auf die Fähigkeit, Gutes zu tun, das Gutes bewirkt, die Gott dem Menschen, mir, gab, das hilft.

    Ein syrischer Flüchtling von heute ist wahrscheinlicher ein netter Nachbar von morgen als ein Monster von gestern.

  6. Gott ist die Liebe und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.
    Ich höre auch oft Geschichten in denen sich Flüchtlinge “undankbar oder schlecht” verhalten haben. Jeder dieser Geschichten kann MINDESTENS eine Geschichte gegenübergestellt werden, die positiv ist. Wir neigen oft dazu uns an das Negative zu erinnern und dies weiterzutragen. Warum?
    Wir sollten versuchen uns mehr in Situationen Anderer hineinzudenken. Wie geht es mir, wenn ich einen stressigen Tag habe? (Und was ist bei uns Stress im Vergleich zu dem was diese Menschen hinter sich haben). Ticke ich nicht auch manchmal aus, wenn mir alles zuviel ist und bin kurze Zeit später wieder ein anderer Mensch?
    Wir urteilen oft sehr streng und voreilig und ohne den Zusammenhang zu sehen. Die Flüchtlinge kommen aus einem anderen Kulturkreis. Wie sollen sie wissen, wie unsere Gesellschaft funktioniert? Das müssen wir Ihnen beibringen und Ihnen Eingewöhnungszeit und Lernzeit zugestehen!
    Da gibt es viel zu tun und viele Möglichkeiten uns als Menschen weiterzuentwickeln.
    Was können mitnehmen ins Reich Gottes? Habseligkeiten? Wohl kaum. Der wahre Schatz ist die Liebe, die wir erfahren und geben können.

  7. Hallo, vielen Dank für den interessanten Artikel!!
    LG, franz

    PS: bei der angegebenen Bibeltextstelle zur Flucht Davids haben sich Zahlenfehler eingeschlichen. Es dürfte entweder 1. Samuel 21:11-12 oder 1. Samuel 27:1-4 gemeint sein…

    • Herzlichen Dank für den Kommentar und den Hinweis auf den Fehler bei der Bibelstellenangabe. Ich habe es direkt korrigiert.

  8. Die Liebe zu den Flüchtlingen ist aber nicht abgehakt, in dem man nur Nahrung, Kleidung, Taschengeld und dann Arbeitsplätze vermittelt. Schließlich darf die Nächstenliebe nicht Deckmantel für eiskalte Wirtschaftsinteressen sein: billige Arbeitskräfte. Denn überall zeigt sich, daß die erste Generation Zeitarbeit-Sklave verschlissen ist und Nachschub erforderlich ist. Wenn die Bibel uns sagt, Flüchtlinge zu lieben, dann sollen wir auch hingehen, den Flüchtlingen aus Liebe eine Bibel geben. Das ist das beste Willkommensgeschenk. Wir müssen ja auch besorgt sein, um die vielen Seelen, von denen sicherlich viele verloren sind und ohne Gott sind. Die müssen wir ja zu Jesus führen, was ja unser Hauptauftrag als Christen ist. Bei Interessse, ich habe noch etliche deutsche und englische Bibeln verfügbar.

  9. Hallo, ich schleiche mich auch mal rein. Obwohl ich kein Ortodox bin sondern Neoprotestant, mag diesen Beitrag sehr. Ich hoffw die meisten ungläubige hier mit ihren Kommentaren, endlich mal einsehen oder (Gott verzeih mir), selbst in einer Situation sind, Hungersnot oder Krieg zi erleben wie die Großeltern es erlebt haben damals. Millionen Deutschen waren auf der Flucht und Kinder/Babys starben an Hungersnot.
    Ich sage dass nicht ernst, weil ich dafür bete, daß kein Krieg heranbricht und nur Gott kann das verhindern.
    Gott sei dank, daß es Menschen wie Herrn Steiner gibt und auch mal ein Beitrag für die Flüchtlinge gibt und nicht gegen.
    Gott beschütze Sie und viel Segen!!!

  10. Nichts gegen die Flüchtlinge. Man sollte diese auf jeden Fall behandeln wie jeden anderen Menschen auch, aber ich glaube der Flüchtlingsstrom ist auch eine Art Zurechtweisung für die Deutschen. (Ich sage nur: Agenda 2010).