Saul der Jude, Paulus der Christ? Ein jüdischer Blick auf Saulus Paulus von Tarsus

Hat Paulus das Christentum dem Judentum entfremdet? Hat er gar das Christentum erfunden? So oder so ähnlich lauten manche Stellungnahmen zu dem Mann aus Tarsus, der als prominenter Vertreter die Verkündigung des Evangeliums an die Heiden, also an Nichtjuden betrieben hat. Die Jüdin Ruth Tutzinger wagt einen prägnanten, aber wichtigen Blick auf Saulus Paulus, der zeigt, dass er auch heute noch das Potenzial hat, Brücken zwischen Christen und Juden zu bauen.

Das Jota-Paradox Über die bleibende Bedeutung und die christliche Interpretation der Torah

Die Torah ist nicht verhandelbar. Auch für Christen steht fest, dass kein Jota aus ihr genommen wird. Für Juden ist sie viel mehr als ein Gesetz; sie ist eine göttliche Weisung, die dem Leben dient. Bei aller theologischen Erkenntnis, dass eine bloße Torahfrömmigkeit noch nicht gerecht vor Gott macht, sondern das immer neue Gestaltwerden des Wortes Gottes, ist es auch für Christen notwendig, die lebensdienstliche Bedeutung der Torah zu achten und zu ehren.

Das Gemeinte und das Gesagte Über die die merkwürdige Lust, das Eigentliche zwischen den Zeilen zu suchen, und dabei das Offenkundige aus den Augen zu verlieren

Worte werden in den Händen vieler Ausleger weich wie Wachs. Man braucht den Autoren gar nicht im Mund herumzudrehen, um sie den eigene Anliegen dienstbar zu machen. Oft reicht es schon, das Gesagte geflissentlich zu ignorieren und zwischen den Zeilen das Eigentliche zu suchen. Das ist ohne Frage eine Lust, die dem ursprünglich Gesagten aber zur Last wird. Was aber ist, wenn das Gesagte das Gemeinte längst enthält? Das Weiße zwischen den Zeilen wäre dann einfach ... weiß.

Schrecklich frohe Ostern Österliche Gedanken eines Neutestamentlers in Zeiten der Corona-Pandemie

Kreuzestod und Auferstehung bilden zusammen den Kern des christlichen Glaubens. Das eine ist nicht ohne das andere zu haben. So bleiben auch die Wundmale als Denkmale am Leib des Auferstandenen. Das Leid kann nicht weggejubelt werden, wohl aber kann im Leid die Hoffnung lebendig bleiben. Der Schrecken gehört wie der Jubel zur Ostererfahrung.

Kirche.Macht.Glauben. Oder: Wenn das Wort Gottes nicht sagt, was es meinen soll

Wieder einmal wird die Übersetzung des Vaterunser geändert - diesmal in Italien. Diese Veränderungen sind ein Symptom der gegenwärtigen Verkündigung. Kirche macht Glauben, liefert sich aber dem Geglaubten nicht mehr aus. So stellen sich die, die in der Kirche Verantwortung zu scheinen haben, über das Wort Gottes. Betet man da noch das, was Jesus lehrte, oder nicht das, was er besser gelehrt haben sollte? Wer das Vaterunser so entschärft, nimmt ihm seine eigentliche Kraft: Die Ermächtigung der Glaubenden!

Bethlehem! Ein weihnachtlicher Essay über die Bedeutung des historischen Kontextes für die Verkündigung des Glaubens

Weihnachten ist kein Märchen. Weihnachten ist Geschichte. Auch wenn die Evangelien in erster Linie Zeugnisse des Glaubens sind, fusst ihre Überlieferung doch auf historischen Grundlagen. Allen Entmythologisierungstendenzen zum Trotz ist in ihren Geschichten doch reale Geschichte enthalten - eine Geschichte freilich, die interpretiert wird und werden muss. Gottes Wort ereignet sich jedenfalls immer unter konkreten Rahmenbedingungen. Nur so kann und muss es immer neu Gestalt werden.

Der Kirche dankbar sein! Ein gutes Wort aus dem Alten Testament über die Kirche

„Ich denke, dass die Menschen in der Kirche anfangen müssen, über die Kirche gut zu reden. Wenn die ganze Zeit nur Kritik geübt wird, dann hat das eine verheerende Wirkung auf das Image der Kirche,“ bemerkt der Soziologe Detlef Pollack zum Zustand der Kirche in Deutschland. Wofür, bzw. wie kann man in der Kirche dankbar sein?

Das Schweigen der Frauen Ein Besuch in der exegetischen Werkstatt führt bisweilen zu erstaunlichen Erkenntnissen

In der Kirche herrscht keine Redefreiheit - zumindest nicht in den 10 Minuten nach dem Evangelium in der Heiligen Messe. Wer daran rührt, kann sich sicher sein, emotionale Diskussionen auszulösen. In solchen Auseinandersetzungen wird die Schlagkraft der Bibel wiederentdeckt, wobei die Tiefe der Texte und ihrer Entstehung selten beachtet wird. Wer sich mit Verstand in diese Abgründe wagt, wird nicht nur Überraschendes erkennen, sondern auch Auswege aus manch vermeintlichem Dilemma.

Mensch, Adam! Ein neuer Blick auf die biblische Anthropologie

Schon oft hat die Kirche es unternommen, die Welt zu erklären. Oft tat und tut sie es von der Warte des vermeintlichen Besitzes der Wahrheit aus. Und oft genug musste sie früher oder später erkennen, dass die Wahrheit größer ist und tiefer geht, als es auf den ersten Blick erscheint. Das gilt auch für die Frage, was oder wer der Mensch eigentlich ist. Ist er bloß Mann und Frau, wie der Katechismus es sagt, oder männlich und weiblich, wie das Wort Gottes bezeugt? Der kleine Unterschied aber macht wahrhaftig einen Unterschied!

Blauschopf und Lichtgestalt Eine satirisch-ernste Reflexion über Sein und Schein der Meinungsmacher

Ein jugendlicher YouTuber mischt eine gestandene Volkspartei auf. Die digitale Kommunikation bleibt offenkundig auch heute noch Neuland. Bei den vielen Fragen, die nach dem Video Rezos gestellt werden, bleibt eines unzweifelhaft: In seiner Botschaft ist zuviel Wahres auch über den Klimawandel, als dass sie ignoriert werden könnte. Das aber gilt umso mehr, wenn Bote und Botschaft identisch sind, wie Christen es Jesus Christus glauben. Wer ist dieser, der solches sagt? - in jeder Hinsicht eine bleibend aktuelle Frage.